Sonntag, 24. Februar 2008

Schabzigerklee - das kleine grüne Ungeheuer



Neulich brachte die Post ein kleines grünes Ungeheuer ins Haus. Fühlte sich zunächst nur etwas komisch an, durch den Briefumschlag hindurch, da wusste ich ja noch nicht was drin ist.
Ein Brief von Ute und Rüdiger aus einem der lezten Kurse, an deren Ende es ja selbstgebackenes Brot zu verzehren gibt. Und mittendrin sitzen wir zusammen und backen virtuell gemeinsam Brot, weil, da grad alle
in der Woche nichts essen, wäre es nicht so toll, bereits am Dienstag mit Brotgeruch zu locken. Denn da backe
ich im Hintergrund, um am Freitag ein gereiftes Essener-Brot zu haben.
In der Runde überlegen wir, was alles so für Gewürze ins Brot könnten und seit langem mal ein neuer Vorschlag,
hier von Ute : Schabzigerklee. Bockshornklee hatte ich ja schon mal gehört, aber das noch nicht ....
Nun werdet ihr es ahnen, was in dem Brief war.
Vermutlich könnt ihr es auch durch die Internetleitung noch riechen, eine gewaltige Duftwolke breitete sich aus,
so dass das kleine Ungeheuer erstmal in ein Schraubglas kam.
Unglaublich, so soll das Ganze im grünen Zustand überhaupt nicht riechen.
Nach einigen Befragungen von Tante Google wird der Name auch für Nordlichter verständlich.
Also in der Schweiz gibt es eine Gegend, wo man einen Käse damit würzt. Das ist dann ein Ziger. Weil man diesen Käse dann zum Würzen nimt, ihn also reibt bzw. schabt ein Schab – Ziger. Nun noch der getrocknete Klee ran und fertig ist der Schab-ziger-klee.
Forschen wir weiter, stoßen wir darauf, dass es in Tirol üblich sei, damit Brote zu würzen.
Nun hätte ich voher lesen sollen, wie man einen Hauch von Schabzigerklee an Brot bringt.
Jedenfalls nicht mit einem Löffel, kann ich nun berichten.
Obwohl, das grüne Pulver macht sich schon beim Einrühren in den Teig sehr dekorativ.
Immer nur Koriander und Kümmelbraun und Fenchelgrau ist ja auch langweilig.
Ich weiß noch nicht, mit wie wenig es funktioniert, aber bei einem 1,5 kg Brot würde ich beim
nächsten mal höchstens eine Messerspitze voll versuchen.
Tja, Versuch macht eben kluch.
Danke noch mal an Ute, dass du meine Brotbackwelt bereichert hast.
Das ist immer das ganz besonders Schöne an den Kursen, wenn es ein Geben und Nehmen gibt..........
Achja, heute hatte ich den Klee natürlich fein dosiert an einem Eintopf, wo er auch vorzüglich hinpasst.
Es lebe die Vielfalt

!

Sonntag, 17. Februar 2008

Sonnenkerncreme - ein kerniger Streich

Creme, nicht Paste und schon gar nicht Aufstrich will ich dich nennen. Du kannst ja ruhig ein Aufstrich sein.
Denn du bist zum Aufstreichen geeignet und nicht zum Belegen, wie der Belag. Ein genauso unförmiges Wort.
Möchtest du ein Brot mit Aufstrich oder mit Belag ? Oder mit Aufstrich unterm Belag. Ok. Kleine Hommage
an Loriot.
Deine Hauptbestandteile werden von einer Sonnenblume geboren. Viel Später kommen die Kerne dann wieder ins Wasser und können keimen. Ungefähr 4 bis 5 Tage. Da spüle ich alles immer wieder gut und es darf nicht
anfangen zu riechen. Das passiert leider manchmal und dann können es vielleicht noch ein paar nicht zu verwöhnte Vögel zum Picken bekommen.
Es zeigt sich ein kleiner Keim und die Kerne werden weich.
Nun kommt ein einschneidender Moment. Die Kerne werden im Ideealfall im Mörser gemörst bis eine schöne,
na ? Ja, Creme entsteht.
Es geht auch mit dem Pürrierstab oder dem Fleischwolf. Eine kleine Menge lässt sich aber gut
mit dem Mörser herstellen, ohne 1500 Watt und rotierendes Metall......
Nun geht gut etwas Sonnenbluemenöl dazu oder auch Ghee, also Butterschmalz, habe ich schon
benutzt. Gewürzt bist du mit Koriander, Piment, etwas Salz und Majoran. Gut ich gebe zu, das ist auch
in der Leberwurst. Aber das ist ja blos ein Aufstrich und wir machen hier ja Creme....
Womit ich natürlich nichts gegen Leberwurst habe. In fernen Kindertagen war Kalbsleberwurst immerhin
lange Zeit das einzigste Fleisch, welches eine Chance hatte von mir verspeist zu werden.
Hätte es da schon Sonnenkerncreme gegeben, ich wäre vielleicht Vegetarier geworden.
Apfel und Zitronensaft leisten der Kerncreme noch Gesellschaft und die von mir geliebte Schärfe
kann mit 2 Tage eingeweichten Kressesamen erzeugt werden.
Schnittlauch oder anderes Grün machen sich optisch gut und bringen weitere Würze.
Ach ja und Vorsicht bitte. Diese Creme hält sich nicht sehr lange. Kleine gemörste Mengen werden meistens
rasch aufgegessen und größere verderben nach wenigen Tagen .....Mehr Öl oder Ghee machen dich haltbarer,
doch wozu ? Spannend bleibt dich immer wieder neu zu erfinden. Mit dem was gerade da ist .....

Montag, 11. Februar 2008

Hirse-Kirsch-Auflauf im Glas


Vor einiger Zeit buken wir ja auch mal einen Kuchen im Glas und so entstand die Idee vom Auflauf im Glas.
Eine runde Auflaufform habe ich nicht, aber mit einem Weck-Sturzglas klappte es prima.
Hirse brühen und zu Brei kochen bzw. ziehen lassen.
Mit Honig gesüßt und Eigelbe untermischen. Das Eiweiß steif schlagen und unterheben.
Das Glas schichtweise füllen und dabei hier Sauerkirschen in die Masse einlegen.
Etwa 2 – 3 cm Rand zum ansteigen freilassen.
Im Herd ca. 20 Minuten überbacken.
Den fertigen Auflauf aus dem Glas stürzen und in Portionen schneiden.

Schmeckt gut ... ohne Zucker und sieht gut aus .........